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Das autonome Nervensystem - die unsichtbare Steuerzentrale unseres Körpers

Das autonome Nervensystem hat einen zentralen Einfluss auf unser Stressempfinden und und unser allgemeines Lebensgefühl und Wohlbefinden. Warum das so ist und was die Hauptaufgaben dieses faszinierenden und den meisten doch völlig unbekannten Systems sind, erfährst du in diesem Artikel.

Künstlerische Darstellung des autonomen Nervensystems, das in leuchtenden Farben dargestellt ist und seine weitreichenden Verbindungen durch den menschlichen Körper zeigt.

Das autonome Nervensystem reguliert als oberste Steuerzentrale eine Vielzahl von lebenswichtigen Funktionen in unserem Körper und Gehirn, ohne dass wir bewusst darauf Einfluss nehmen. Dazu zählen die Atmung und Herzfrequenz, Verdauung, Körpertemperatur sowie Wachstums- und Regenerationsprozesse. Sein höchstes Ziel ist dabei immer, das Überleben des Organismus zu sichern.


Die zahlreichen Nervenfasern des autonomen Nervensystems erstrecken sich durch den gesamten Körper und sind mit Organen, Drüsen und Blutgefäßen verbunden. Über diese Fasern werden permanent Reize aus der Umwelt aber auch aus dem Inneren unseres Körpers aufgenommen, als gefährlich oder ungefährlich eingestuft und dann entsprechende Reaktionsprozesse in Gang gesetzt. All das geschieht zum Großteil unbewusst und ohne, dass wir darüber nachdenken müssen. Nur so können wir uns umgehend an äußere Gegebenheiten und Anforderungen anpassen und in vermeintlichen Gefahrensituationen blitzschnell reagieren. Neben diesen körperlichen Prozessen hat unser autonomes Nervensystem auch eine große Wirkung auf unser emotionales Befinden und somit unsere Lebensqualität. Es beeinflusst, wie wir denken, wahrnehmen und fühlen.


Zwei Subsysteme steuern wie Gas- und Bremspedal unseren Erregungszustand


Das autonome Nervensystem besteht aus zwei Gegenspielern: dem Sympathikus und dem Parasympathikus. Beide Systeme arbeiten eng zusammen, um den Körper in Balance zu halten. Der Sympathikus ist für die Aktivierung des Körpers verantwortlich. In Situationen erhöhter Leistungsanforderungen macht er uns bereit für „Kampf oder Flucht“, indem er die Ausschüttung von Stresshormonen anregt, die Durchblutung der Muskulatur verstärkt, die Pupillen weitet und Atmung und Herzschlag beschleunigt. Dabei werden weniger akut überlebenswichtige Funktionen wie die Verdauung kurzfristig lahmgelegt. Der Sympathikus kann auch als das Gaspedal des Nervensystems betrachtet werden. Dabei muss die Erregung oder der Stress gar nicht nur negativ bedingt sein. Auch bei Freude oder positiver Aufregung, bei Verliebtheit oder jeder Form der körperlichen Aktivität ist der Sympathikus aktiv. Der Parasympathikus dagegen ist für Ruhe, Regeneration und Entspannung zuständig, für Verdauung und Wachstum. Er reguliert uns runter – ist also die Bremse in unserem System. Der wichtigste Nerv des parasympathischen Nervensystems ist der Vagusnerv. Seine Fasern „schweifen“ durch den gesamten Körper und stehen mit fast allen Organen in Verbindung. Der Vagusnerv sorgt dafür, dass sich unsere Herzfrequenz verlangsamt, die Verdauung aktiviert wird, wir zur Ruhe kommen, uns entspannen und uns verbunden mit uns und unserer Umwelt fühlen. Er ist aktiv, wenn wir uns sicher fühlen.


Im Optimalfall ist unser Nervensystem schwingungsfähig zwischen diesen beiden Polen und kann auf äußere Reize angemessen reagieren. Nach Phasen höherer Erregung kommen wir wieder zur Ruhe und regenerieren, umgekehrt suchen wir nach ruhigen Momenten auch wieder Aktivität und kommen in Bewegung. Wir regulieren uns. Denn das Ziel unseres Systems ist immer Homöostase – also Gleichgewicht.


Künstlerische Interpretation des autonomen Nervensystems, symbolisiert durch pulsierende Wellen, die die ständige Kommunikation und Regulierung im menschlichen Körper darstellen.

Hinweise eines dysregulierten Nervensystem werden oft lange nicht als solche erkannt


Störungen im autonomen Nervensystem können zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Ein Beispiel dafür ist die autonome Dysfunktion, bei der das autonome Nervensystem nicht ordnungsgemäß funktioniert und Symptome wie Schwindel, Ohnmacht, Blasen- und Darmprobleme oder Herzrhythmusstörungen verursacht. Auch chronischer Stress und Erschöpfung, Schlafstörungen und psychische Beschwerden wie depressive Verstimmungen, Ängste oder Suchtverhalten können durch eine Dysregulation des autonomen Nervensystems verursacht oder verstärkt werden.


Das autonome Nervensystem gezielt zurück in die Balance bringen


Gerade hier ist es hilfreich, in therapeutischer Begleitung ein Verständnis für das eigene Nervensystem zu entwickeln, um die Zusammenhänge zwischen unseren Emotionen und Gedanken, unserem Energiehaushalt und Körper zu bekommen. Wie fühlt es sich an, wenn wir gut reguliert sind, und welche Ressourcen können uns dabei helfen, in diesen Zustand zu kommen? In welchen Situationen werden wir getriggert und fahren hoch – welche Körpersignale lassen uns das frühzeitig erkennen? Dieses Verständnis befähigt uns, dieses eigentlich unbewusst arbeitende System doch in gewisser Weise zu unseren Gunsten zu beeinflussen: sei es durch Körperarbeit, Berührung, Atmung, Wärme- oder Kältereize oder das Ansprechen der Sinne durch Musik oder Düfte. Wenn wir dem autonomen Nervensystem Sicherheit vermitteln, kann es aus dem Überlebensmodus herauskommen und wir werden wieder ruhiger, gelassener und zufriedener.


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