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Was genau ist eigentlich Stress?

Aktuelle Umfragen großer Krankenversicherer zeigen: Deutschland ist gestresst. Jeder zweite Befragte fühlt sich gestresst - ein Fünftel sogar dauerhaft. Aber was genau steckt eigentlich hinter diesem inflationär genutzten Begriff? Wie genau entsteht Stress und was passiert dabei in unserem Körper? Dieser Artikel beantwortet die wichtigsten Fragen.

Ein Vater hält sein Kind liebevoll im Arm, was die wichtige Rolle sicherer und positiver Bindungserfahrungen in Bezug auf das Thema Entwicklungstrauma symbolisiert.

Stress ist ein Zustand erhöhter Erregung in unserem System. Verursacht wird er durch ein (gefühltes) Ungleichgewicht zwischen äußeren oder inneren Anforderungen an uns und unseren Möglichkeiten, diese zu bewältigen.


Biologisch gesehen sind Stressreaktionen automatisiert im Körper ablaufende Aktivierungsmuster, die den gesamten Organismus in Alarmbereitschaft versetzen. So kann in Gefahrensituationen ein Optimum an Energie für unmittelbare Kampf- und Fluchtreaktionen zur Verfügung gestellt werden. Stress ist also ein in uns angelegter Urinstinkt, der unser Überleben sichern soll.


Stufen wir eine Situation als gefährlich ein, wird zunächst der Sympathikus aktiviert – jener Teil des autonomen Nervensystems, der für die Flucht und den Kampf zuständig ist. Hormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet, Blutdruck und Herzfrequenz steigen, Muskeln spannen sich an; gleichzeitig werden weniger überlebenswichtige Funktionen im Körper vorübergehend "abgeschaltet".


Warum Stress erstmal sinnvoll ist


An sich ist Stress also eine nützliche Reaktion zur Bewältigung von akuten Gefahren und Hausforderungen. Er bringt uns in die Aktivität und kann dabei helfen, Herausforderungen zu meistern und uns weiterzuentwickeln.


Unsere Körperfunktionen sind allerdings nur auf kurzzeitige Aktivierung ausgelegt - nach einer Stressphase ist es wichtig, dass unser System auch wieder zurück in einen entspannten Zustand der Ruhe findet. Dass also eine sogenannte "Regulation" stattfindet.


Sind wir über einen länger Zeitraum andauerndem Stress ohne Phasen echter Entspannung ausgesetzt, kann uns das nicht nur körperlich, sondern auch psychisch krank machen.



Folgende Symptome können auf eine dauerhaft erhöhte Stressbelastung hindeuten


  • Kopfschmerzen


  • Magenschmerzen, Verdauungsbeschwerden


  • Gereiztheit, Unruhe, Stimmungsschwankungen


  • Schlafstörungen


  • Erschöpfung bis hin zu Burnout


  • Depressionen


  • Verspannungen, etwa in Form von Rücken-, Kopf- oder Nackenschmerzen


  • Zähneknirschen


  • vermehrtes Schwitzen, Kreislaufstörungen


  • Konzentrationsprobleme


Um zu verhindern, dass der Stress zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen auf körperlicher oder psychischer Ebene führt, sollten wir diesem rechtzeitig entgegenwirken. Zunächst ist es sinnvoll, den Ursachen auf den Grund zu gehen - denn oft fühlt sich Stress nach einem großen und überwältigenden "Chaos" an. Wenn es uns gelingt, dieses zu differenzieren und greifbarer zu machen, können wir gezielter an die Bewältigung herangehen.


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